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Als Sohn eines Bauern um 1370 auf Rügen geboren, verdingte sich Klaus zunächst als Knecht. Eines Tages nahm er aus der Bierkanne seines Herrn einen kräftigen Schluck. Der Bauer bemerkte es und lies seinen Knecht fesseln und prügeln. Störtebeker konnte seine Ketten sprengen und mit einem Fischerboot nach Arkona fliehen. Am Kap traf er auf die Kogge des Piraten Michael Gödecke. Um in die Gesellschaft der Vogelfreien aufgenommen zu werden, musste Klaus mit blossen Händen ein Hufeisen auseinanderbiegen, eine zinnerne Schüssel zur Rolle zusammendrehen und einen riesigen Humpen Bier in einem Zug leeren. Alle Aufgaben erledigte er mit Bravour. Seine neuen Kumpane gaben ihm den Kampfnamen Störtebeker, auf plattdeutsch „Stürz den Becher“.  Störtebeker wurde  zu einem der berüchtigsten Piraten dieser Zeit. Die Likedeeler, Gleichteiler, so genannt, weil jeder Pirat den gleichen Teil an der Beute bekam, machten die Küsten der Nord- und Ostsee unsicher.

Störtebeker

Störtebeker

In Robin Hood Manier sollen sie nur die Reichen bestohlen und von ihrer Beute etwas an die Armen verteilt haben. Als die Freibeuter einmal in Hamburg vor Anker gingen, soll ein Verräter Blei in die Ruderanlage gegossen haben, so dass das Schiff manövrierunfähig wurde und sie nicht mehr fliehen konnten. In Hamburg 1401 vor Gericht gestellt, lautete das Urteil: Tod durch das Beil. Störtebekers letzte Bitte war, denjenigen in einer Reihe aufgestellten Kameraden das Leben zu schenken, an denen er  mit abgeschlagenem Kopf vorbeilaufen würde. So rettete er noch einigen seiner Kameraden das Leben, bis ihm der Gehilfe des Henkers ein Bein stellte.

Diese Legende des Seeräubers Störtebeker wurde unzählige Male literarisch verarbeitet. Im Sommer wird in Ralswiek ein Open Air Spektakel  vor einer passenden Naturbühne aufgeführt. So kann der Besucher in diese wilde Vergangenheit der Insel eintauchen.