Der Himmel ist strahlend blau, der Schnee knirscht unter unseren Füssen. Wir sind auf einer Wanderung im Hohen Venn. Eine bezaubernde Winterlandschaft, die sich bei klirrend kaltem Winterwetter und Hochdrucklage in seiner ganzen Pracht dem Besucher entfaltet, wenn die Sicht klar und weit ist, eine nicht so häufige Begebenheit, denn oft ist die Hochebene nebelverhangen (ca. 150 Tage) und es gibt durchschnittlich 202 Regentage.
Mit einem tiefen Atemzug sauge ich die frostige Kaltluft kräftig ein. Beschwingt von diesem Energiekick laufe ich über den Feldweg und lasse den Blick über die von Raureif überzogenen Äcker schweifen. Nichts rührt sich, alles ist still. Dichter Nebel hängt über dem ländlichen Stever Auen Gebiet. Nach dem kurzen Ausflug geht es zurück zum Bus wo schon der Wasserkessel dampft und Axel grade den Krümelkaffee vom Löffel in das Glas gleiten lässt. Wir geniessen die Gemütlichkeit im angenehm beheizten Bus und frühstücken, während sich der Nebel draussen weiter verdichtet.

Am Hullerner Stausee

Ich schiebe das Rollo ein wenig auf. Die Scheibe ist beschlagen. Wische ein kleines Feld frei und luge nach draussen. Alles ruhig. Im morgentlicher Nebel werden Bäume und Häuser schemenhaft. Die Dieselheizung bullert und erhitzt den kleinen Innenraum schnell. Erst, wenn es gemütlich aufgeheizt ist, bauen wir das Bett zur Sitzbank um und rollen die Betten ein, verstauen sie in Segelsäcke.

Die Nacht in Dülmen war ruhig. Umbauen, Scheiben trocken wischen und dann verholen wir uns auch schon, um Brötchen und noch einige fehlende Drogerieartikel zu kaufen. Während ich mit der kleinen Ausbeute zurück komme, hat Axel schon heisses Wasser gekocht. Mit wenigen Handgriffen ist der Frühstückstisch aufgebaut und gedeckt. Gierig langen wir bei dem eigentlich ungesunden Weissmehlzeug zu.

Von Westfalen zum Münsterland – Witten und Dülmen

Es ist trüb und nasskalt. Nur wenige Spaziergänger, meist Hundehalter, sind unterwegs. Wir sind in Witten, genauer gesagt im Ortsteil Hohenstein. Nachdem wir auf einem Parkplatz, der auch zum Übernachten sehr geeignet wäre, eine meiner Salatkreationen verspeist und mit einem Kaffee und Bitterschokolade das Mahl abgeschlossen haben, geht es aus dem gemütlich warmen Bulli in die Natur oder was hier im dicht besiedelten Ruhrgebiet davon übrig ist.
