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Anders als bei uns Menschen wird die Atmung der Wale während des Schlafs nicht vom Unterbewusstsein gesteuert. Jeden Atemzug müssen sie ganz bewusst tätigen – auch im Schlaf. Außerdem müssen sie ständig mögliche Feinde im Blick haben und Hindernissen, wie etwa Frachtschiffen, ausweichen. Um trotzdem zur Ruhe zu kommen, haben die Meeressäuger einen genialen Mechanismus entwickelt: Es befindet sich immer nur eine Hälfte des Gehirns im Ruhezustand, während die andere für die nötige Aufmerksamkeit sorgt. Alle zwei Stunden etwa weckt die aktive Gehirnhälfte ihren schlafenden „Nachbarn“ – und ruht sich danach selbst aus. Dabei ist das der aktiven Gehirnhälfte gegenüber liegende Auge geöffnet und weist dem Wal den Weg durch die Nacht.

Kurzes Schlafbedürfnis

Das Rätsel, wie Wale schlafen und gleichzeitig aufmerksam sein können, haben russische Forscher schon vor über dreißig Jahren bei Versuchen an Delfinen und Schweinswalen gelöst. Doch nicht alle Walarten schlafen so: Ein bis dahin unbekanntes Schlafverhalten entdeckten Forscher im Jahr 2008 bei Pottwalen. Mit den Schnauzen in der Luft trieb eine ganze Herde dieser riesigen Säuger vertikal in den Wellen – und alle schliefen tief und fest. Dieser Zustand währt jedoch nur kurze Zeit, denn wie man heute weiß, ist der Pottwal das Säugetier mit dem weltweit geringsten Schlafbedürfnis: Er braucht nur eine Stunde und vierzig Minuten Schlaf, um fit für den ganzen Tag zu sein.