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Die Gewässer um Orust scheinen fest in dänischer Hand. So auch in Uddevalla. Ein freundlicher Däne nimmt unsere Leinen an. Nur dänischen Boote hier. Uddevalla war einst unter anderem dänisch.

Brücke vor Uddevalla mit 149 Meter hohen Pyllonen

Siebenmal wechselte Uddevallas Nationalität. Es war Schwedisch, Dänisch und Norwegisch zu verschiedenen Zeiten. Die Norweger waren es, die 1498 der Siedlung den Namen Oddevall gaben.  Der Hafen liegt in einem kanalisierten Fluss. Mit am Industriekai, Verladebrücken, Lagerhäusern und Betriebsgebäuden gibt Uddevalla eher ein tristes Bild ab.

Ladekräne bei Uddevalla

Die Beschreibung des schwedischen Botanikers Carl von Linnaeus, der 1746 in die Stadt segelte hörte sich dagegen so an:“ Es war als wären wir in Venedig angekommen.“  Andererseits wer weiss wie es hier vor über 250 Jahren ausgesehen hat. Heute: Typische 60er Jahre Wohnblocks, grosser Busbahnhof, Supermärkte, bis auf die Kirche nichts was dem Auge schmeichelt. Dafür ein idealer Einkaufsstop.

Uddevalla investiert in den Tourismus, speziell Bootssport. Eine moderne Marina ist in Planung. Die Ufer sollen umgestaltet und aufgehübscht werden. Denn die Umgebung und Natur ist sehr schön. Eine halbe Stunde vor Uddevalla liegt Gustafsberg direkt am Fjord. Das älteste Seebad Schwedens ist ein autofreier Ort mit seinen historischen Gebäude aus dem Jahr 1856. Könige, Adel, Gutsbesitzer kurten hier. Besonders für höhere Töchter im heiratsfähigen Alter war Gustafsberg ein Ort nach einem geeigneten Bräutigam Ausschau zu halten. So beklagten sich die Ärzte, dass Trinkkuren, Bäder und die verordnete Ruhe durch das ausschweifige Nachtleben der illustren Besucher keinen anhalten Effekt auf die Gesundheit ihrer Kurgäste hätten. Mit vollen Rucksäcken geht es zurück an Bord.

Die Solgangsbrise treibt einen kühlen bögien Wind gegen die quer liegenden Boote. Der kurze Fingerponton ist dafür nicht ideal. An nächsten Morgen soll es weitergehen.