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Der Oslofjord besteht aus einem oberen schmaleren Teil und einem unteren oder genauer gesagt südlichen breiteren Teil. Unser Tagesziel liegt am Ende vom schmalen Schlauch ca 15 Seemeilen entfernt, die Ankerbucht Sandpollen.

Regenwolk

Ab mittags ist starker Regen angesagt und da wollen wir schon gemütlich trocken unter der Kuchenbude sitzen. Der Nordwind schiebt uns zügig nach Süden. Noch einmal gleiten die bewaldeten und teils dicht bebauten Ufer vorbei. Nirgendo haben wir ein so beeindruckendes Wolkenbild gesehen wie über dem Fjord. Als wir an der Insel Haoya vorbeisegeln entdecken wir eine Steganlage. Grade ist ein Platz aussen längsseits freigeworden, doch ein Katamaran steuert schon auf die Lücke zu. Aber er fährt vorbei. Flugs sind die Segel eingerollt und wir schnappen uns den Platz. Sofort werden unsere Leinen angenommen. Die Norweger erleben wir als sehr hilfsbereit.

Steg an d nsl Haya im Oslofjord

Wir machen gleich alles dicht und ziehen die Kuchenbude auf, der Regen kann kommen. Es soll um 14.00 Uhr losgehen. Noch Zeit einen Rundgang zu machen. Ein schmaler Pfad windet sich aufwärts.

Die Vegetation ist dicht und bald kommen Moskitos. Eine erwischt mich gleich am Hals. Um fünf Minuten vor zwei sind wir zurück an Bord, der Regen prasselt wirklich genau um zwei Uhr los. Unfassbar wie genau die Wetterprognosen sein können. Bei einer Tasse Kaffee und Tee schauen wir uns das Naturschauspiel an. Den Farbwechsel der Wolken. Doch es gibt noch ein Schauspiel. Das Anlegemanöver eines älteren Ehepaares mit nagelneuer Benetau Yacht.

Geduldig steht bereits ein hilfsbereiter Nachbar eine halbe Stunde im Regen, um die Leinen an zu nehmen. Der Eigner ist offensichtlich mit Gangschaltung und Ruderlage völlig überfordert. Schliesslich gelingt es den gutmütigen Nachbarn, das Boot irgendwie per Hand in die richtige Position zu ziehen und das Nachbarboot durch einen gekonnten Sprung auf das fremde Eigentum vor grösserm Schaden zu bewahren. Für uns Aussenlieger wird die Nacht unruhig, denn der Wind steht auf den Steg. Wir haben alle verfügbaren Fender und doppelte Leinen mit Ruckfendern draussen. Die Schiffe arbeiten und tanzen. Es geht rauf und runter.