Reading Time: 2 minutes

Hinter zwei vorgelagerten Insel geschützt liegt Halden. Über der Hafenbucht thront die Festung Fredriksten. Die 60 Hektar grosse Anlage diente einst zur Verteidigung des Landes und ist heute eine vielbesuchte Touristenattraktion. 

Einlaufen nach Halden

Wir bemerken gleich, das liebliche puppenstubenhafte Schwedens weicht hier einer kühlen Strenge und Schlichtheit. Zuerst geht es an den Tanksteg. Der Diesel ist preiswerter als in Schweden, ist für Boote grün eingefärbt. Da dieser Diesel in anderen Ländern nicht befüllt werden darf (“steuerbegünstigt”), sollte die Tankquittung mit Eindruck des Tankortes aufbewahrt werden.

Tankstopp

Am Gaststeg sind wir neben kleiner Motorbooten und einer grossen Segelyacht aus der Schweiz, der einzige Gast. Bezahlt wird auch hier am Ticketautomaten. Damit erhält man den Code für die Sanitäranlagen. Heisses Sommerwetter ist ideal zum Wäschetrocknen. Die angenehme Überraschung in Halden: alles blitzsauber und sogar die Nutzung von Waschmaschine und Trockner im Übernachtungspreis inbegriffen. Die Geräteausstattung ist besser als in Schweden. Bald wehen bei uns zwischen den Masten grosse Bettlaken.

Zum Bunkern von Lebensmitteln zum nahen Einkaufszentrum ist es nicht weit. Die Auswahl an verschiedenen Supermärkten ist gut und das Sortiment sehr vielfältig. Obst und Gemüse wirken frischer als in Schweden. Eine grosse Preissteigerung gegenüber dem Nachbarland können wir nicht feststellen. 

Halden wird vom Fluss Tista in zwei Teile getrennt. Direkt neben dem Fluss liegt der Industriehafen und grosse Gleisanlagen. Auf einem abgestellten Zug sind Panzer in verschiedenen Ausführungen sowie diverse Servicefahrzeuge verzurrt. Einer mit der Aufschrift Sleipner.

Im Ort treffen sich heute Oldtimerfans. Überall das sonorige Blubbern der Achtzylinder, die ankommen oder abfahren.

Riesige Holzstapel warten auf die Verladung. Kleine Motorboote können in die Mündung der Tista fahren. Alte Backsteinbauten, ehemalige Lagerhallen und Industrieanlagen wurden restauriert und werden heute von Geschäften genutzt. In den nächsten Tagen treffen weiter Gastlieger ein, hauptsächlich norwegische Motorboote. Zwar ist es warmes Sommerwetter aber mit 23 Grad nicht zu heiss. Aber die Norweger  sind mit freiem Oberkörper unterwegs. Die Bordfrauen tragen Jeansshorts und oben herum einen Sport-BH. Nach dem Anleger sonnen sie sich an Deck. Bei näherem Hinsehen liegt eigentlich auf nahezu jedem Motorboot eine Dame in der Sonne. Alle sind kräftig bis vollschlank gebaut. Es wird gewunken, gegrüsst, geholfen und Auskunft gegeben. Die Menschen erleben wir als aufgeschlossen und freundlich. Am Hafen steht ein Schild, dass ab 23.00 Uhr Ruhe zu herrschen hat. Das werden wir noch öfters sehen und machen die Erfahrung, dass die Nachtruhe auch eingehalten wird. Für den nächsten Tag planen wir eine Fahrradtour ins Landesinnere.