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Disruption at junction twelve M25…. Das Radio plärrt, die Klimaanlage rauscht. Es ist trotzdem heiss und ich habe Kopfschmerzen. Die Verkehrslawine rollt endlos dahin. Auto an Auto und wir sind mittendrin. Wie gut, dass wir sonst auf dem Wasser sind. Mein Heuschnupfen quält mich. Die Augen jucken. Ich schneuze in Papiertaschentuch und lehne den Kopf zurück.

Bleierne Müdigkeit lässt mir die Lider schwer werden. War die Idee mit dem Landausflug eine Schnapsidee? Nein wir wollen doch unbedingt unsere Freunde wiedersehen nach viele Jahren. Jetzt muss eine Erfrischung her, obwohl wir noch gar nicht lange unterwegs sind. Abbiegen und schon sind wir auf einem Rasthof. Na ja, das ist stark untertrieben. Nicht so wie die teils hässlichen in die Jahre gekommenen Autobahnraststätten in Deutschland. Hier lädt ein Einkaufszentrum mit einer Restaurantzeile ein in der sich der Fastfood fan regelrecht austoben kann. Chinesisch, indisch, Burger, vegetarisch, Steakhouse, Supermarkt, Fertiggerichte – einfach alles zu haben. Bei Spinatwrap und Spicy Chicken kehren langsam die Lebensgeister zurück. Bald kann es weitergehen. Mit Erstaunen nehme ich den ersten Open Air Waschsalon zur Kenntnis. Ein LKW Fahrer wartet vor der drehenden Trommel seiner Waschmaschine und liest. Endlich erreichen wir Oxford.

Das Abenteuer sein Auto loszuwerden beginnt. Auf den Bürgersteigen schieben sich die Menschenmassen. Überall Autos, volle Plätze, Sackgassen. Nach einer dreiviertel Stunde entnervendem Kurven endlich ein Platz. Schnell merken wir: die Mühe hat sich gelohnt. Alle Müdigkeit ist wie weggeblasen. Euphorisch renne ich von einem Fotomotiv zum anderen. Wir sind mitten in Hogwart Town, Harry Potter lässt grüssen. Als Filmkulisse kräftig an jeder Ecke mit Souvenirkram vermarktet, muss man allerdings zugeben, es sieht wirklich aus wie im Film. Die Atmosphäre ist bezaubernd. Man fühlt sich zurückversetzt in eine andere Zeit und spürt wie die Magie der Imagination der Welt, die Joan K. Rowling in ihren Büchern entstehen liess auf einen übergreift. Dies scheint auch tausenden anderen Touristen aus aller Welt so zu gehen. Endlos Schlange stehen, unnützen Kitsch kaufen oder restlos aufgekratzt die Kameralinse kaum vom Auge nehmen, so lässt sich der Tourist hier schnell erkennen. Einwohnern und Collegeschülern würdigen die Fassaden mit keinem Blick mehr. Für sie ist das Besondere  zum Gewöhnlichen geworden. Im Schnelldurchlauf durchstreifen wir das Zentrum, da wir am Nachmittag bereits zu unseren Freunden weiterfahren.