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Christchurch Manor – Wolsey´s Academy

Wer kennt nicht die Schreckensherrschaft Heinrichs des VIII aus dem Geschichtsunterricht. Besonders für die Frauen an seiner Seite wurde es gegen Ende der Beziehung mehr als ungemütlich. Doch auch seine Berater fielen leicht in Ungnade und wurden dann des Hochverrats angeklagt. Cardinal Thomas Wolsey war viele Jahre einer der engsten Berater und Lord Chancellor König Heinrichs VIII bis auch er sich im Netz der Intrigen verfing und sein Ende am 29. November 1530 in der Gefangenschaft durch einen Herzinfarkt fand. Dies wurde aber von Oliver Cromwell verschwiegen und statt dessen dem König gemeldet Wolsey habe Selbstmord begangen. In Ipswich wurde Thomas Wolsey 1473 bürgerlich als Sohn eines Metzgers geboren. 

Wir wollen  ca. 500 Jahre später etwas von dem Geist dieser Zeit einfangen . Vorbei am Wolsey Gate flankiert von der St Peter Kirche, der Wolsey Statue und dem Wolsey Haus geht es zum Christchurch Manor wo Wolsey eine Akademie hat errichten lassen. Er hat auch massgeblich zum Aufbau und zur Förderung der Fakultäten in Oxford und Cambridge beigetragen.

Vorher laufen wir noch durch die Silent Road, die ihren Namen trägt, weil die Hälfte ihrer damaligen 64 Bewohner innerhalb einer Woche an der Pest gestorben sind. In den Schaufenstern  bestaunen wir  mehrstöckige phantasievolle Torten mit Zuckerguss gestaltet in knallbunten oder pastelligen Farben für jeden Anlass, Secondhand Klamotten in vielen Stilrichtungen, flippige Möbel, modernes Design, Nippes und Kitsch.  

Der Magen knurrt. In einem der quirky Cafes, das bestückt ist mit zusammengewürfelten ausrangierten Möbeln, lassen wir uns nieder, nicht ohne einen Bogen um die milbigen Sessel zu machen, wo man sich garantiert „BUGS“ holt. Die Holzstühle sind zwar unbequem aber garantiert frei von milbigen Mitbewohnern. Wir müssen uns erst noch wieder daran gewöhnen, dass hier alles nicht so penibel hygienisch abläuft. Dafür ist es gemütlich. Die heute nicht verkauften Spinatrollen landen dann auch in einer Plastiktüte wieder in der Schublade unterm Tresen. Wir denken besser nicht daran wie alt jene waren, die wir grade vertilgt haben.