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Und es klappt doch. Ein Treffen unter Seglern ist immer von Wind und Wetter abhängig. Man sieht sich, man sieht sich nicht, man sieht sich….

So geht es je nach Winddrehung. Da ist die Freude doppelt so gross, wenn die höheren Mächte Aeolus, Gott der Winde und Amphitrite, Beherrscherin der Meere ein Einsehen haben und die Kurse von Kirke und Astarte zusammenführen. So laufen wir bereits am Morgen in die Citymarina von Malmö ein. Kirke liegt schon vertäut in einer Box im von modernen Wohn- und Bürohäusern umsäumten Hafenbecken. Unser Freunde sind schon auf, denn die Bettdecken hängen zum Lüften draussen. Wir finden einen guten Platz direkt gegenüber. Nach herzlicher Begrüssung und einem zweiten süssen Frühstück an Bord von Kirke erkunden wir die Stadt.

Malmö ist die fünftgrösste Stadt Schwedens. Hafenstadt und Einfallstor Schwedens nach Europa. Durch die Öresundbrücke mit Dänemark verbunden, gilt Malmö als Schmelztiegel Schwedens und beheimatet viele Nationalitäten. Stolz sind die Malmöer auf ihren Fussballkönig Zlatan Ibrahimovic.

Überall sind Baukräne zu sehen. Geschäftszentren, Hochschulen, Museen und Bürotürme sind entweder in sanierten Lagerhäusern der Jahrhundertwende oder in ultramodernen architektonisch ausgefallenen Gebäuden untergebracht. Um den Stortorget (Grosser Marktplatz) und in den Seitengassen streuen sich eine Vielzahl von Bars, Restaurants, Fachgeschäften und Boutiquen. Das Angebot an Textilien, Möbeln und Haushaltswaren ist hochwertig und meist im typischen skandinavischen Design.

Langeweile kommt hier beim Stöbbern bestimmt nicht auf. Man kann sich verlieren in den Gassen, Passagen, Galerien und Hinterhöfen. Überall prangen die Schilder REA ( Schlussverkauf/Rabatte) an den Schaufenstern. Strassen und Läden sind voller Menschen. Auch wir lassen uns mit reissen vom der Schnäppchenjagd. Das heisse Sommerwetter fordert bald seinen Tribut und so geht es die Hände voller Tüten zurück an Bord (wo soll das nur alles verstaut werden?).

Am Abend sitzen wir mit Axel und Carmen beim Vietnamesen. Später geht es noch auf Fototour zum Turning Torso. Der berühmte spanische Architekt Santiago Calatrava hat ableitend von der Grundidee eines drehenden menschlichen Torsos ein modernes Hochhaus geformt.Die Konstruktion verdreht sich vom Sockel bis zum höchsten Punkt um 90 Grad.  Es ist das mit 190 Metern das höchste Gebäude Schwedens und beinhaltet Wohnungen und Büros.

Citymarina am Abend

Turning Torso und modernes Wohnviertel

Eingang Turning Torso bei Nacht

Das Essen behalten wir in nicht so guter Erinnerung im Gegensatz zu dem geselligen lustigen Abend in gewohnter Runde. Alle hatten in der Nacht mit gewaltigem Nachdurst zu kämpfen. Die gemeinsamen Stunden mit unseren Freunden vergehen wie im Flug. Im Museum Modern Art haben wir viel Spass. Die Installationen der Künstler zeigen, dass die Phantasie des Menschen keine Grenzen kennt. Über Esthetik und Geschmack kann man ja bekanntlich streiten, daher streifen wir umher und nehmen die „Kunst“ mit Humor.

Nach Kultur folgt Kaffee. Bei leckerem Latte und Leute gucken können sich unsere müden Füsse erholen. Nach der gestrigen Erfahrung priorisiert jeder lieber wieder seine Bordküche. Kirke lädt an Bord zu einem Abschiedsdrink. Nach vielen Geschichten ist es spät geworden. Morgen stechen wir in See nach Süden. Der Bug von Kirke richtet sich nach Norden. Wann sich unsere Kurse wieder kreuzen wissen nur Aeolus und Amphitrite. Wir hoffen bald!