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Trälebo mit Herrenhaus Blomengard

Das schwarze Wasser liegt glatt wie ein Spiegel da. Der, die fast geschlossene Bucht umgebende, hohe Wald wirkt im Abendlicht dunkel und drohend. Die Sonne hat an Kraft verloren. Das Relief der Baumkronen wiederholt sich auf dem Kopf stehend auf der Wasseroberfläche. Ein letzter Strahl helles Sonnenlicht fällt durch eine Baumlücke auf das Bootshaus in Fallun-rot und taucht Bootshaus und Steg für wenige Minuten in ein gleissendes Licht, so dass die Farben leuchten.

Verlassen liegt das weisse Herrenhaus Blomengard auf einer Anhöhe. Der Flaggenmast ist leer, also keiner der Bewohner anwesend. Nur einige Schafe grasen am Ufer und blöcken ab und an. Sonst ist die Stille fühlbar. Plötzlich regt sich etwas. Plitsch, platsch…, dann wieder plitsch. platsch. Kleine ringförmige Kreise setzen sich an verschiedenen Stellen auf der Wasseroberfläche fort. Dann sehe ich  es silbern aufblitzen. Die Fische springen. Ein seltsames Ballett vollzieht sich um uns herum, um nach einer halbe Stunde wieder zu verstummen. Doch zurück nach Nyköping. Um für die kommenden Tage vor Anker gut gerüstet zu sein, kaufen wir  Vorräte so viel wir tragen können. Dazu kommt  der Spontankauf eines neuen Sets Kochtöpfe. Axel gelingt es ausserdem,  knapp vor der nächsten Busabreise eine neue befüllte Gasflasche im Tausch zu kaufen. So bepackt mit drei Rucksäcken und grossem Karton steigen wir in den Bus. In Oxelösund drückt Axel im letzten Moment auf den Halteknopf. Bei drückender Hitze schleichen wir schwer bepackt zurück zum Schiff. Das Schweizer Ehepaar mit Tochter, die neben uns in der Zwischenzeit mit einer Etap 29 angekommen sind, wundern sich welche Einkaufsmengen wir am Bug an Bord nach und nach hoch reichen. Alles verschwindet im Schiffsbauch und nach einiger Räumerei ist es auch seefest verstaut. Am nächsten Morgen hat der Wind auf Ost gedreht und verheisst uns bei strahlendem Sonnenschein einen Traum Segeltag. So machen wir etiche Meilen nach Süd gut und erreichen am Abend Trälebo bei Valdemarsvik. Durch eine enge Einfahrt vorbei an einer Vorbucht verschwinden wir hinter den Bäumen. Welche ein Unterschied zu dem geschäftigen Tag im Schärenfahrwasser wo ein Boot aufgereiht hinter dem anderen sich fortbewegt in Richtung Nord und Süd. Unser Grussarm ist über den Tag schon schwer geworden. Bis auf ein verlassenes Boot an einer Mooringboje und ein kleineres am Anker daneben in etlicher Entfernung zu uns, ist es hier vollkommen leer. Darüber wundern wir uns und geniessen das Privileg diese Bucht quasi für uns zu haben. Der Tag endet beschaulich bei Lachs, Kartoffeln und gemischtem Salat.