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Der für hiesige Verhältnisse kurze Schlag nach Heltermaa, dem Fährhafen der Insel Hiiumaa erweist sich als alles andere als eine Kaffeefahrt. Doch zurück zum Start. Pünktlich um 2.45 Uhr Ortszeit klingeln

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

DIE Wecker. Axel hatte am Vorabend vorsorglich gleich mehrere gestellt. Wäre nicht nötigt gewesen. Ab ein Uhr konnte ich sowieso so recht nicht mehr schlafen. Nach Katzenwäsche der Sprung ins Ölzeug. Regen war angesagt. Der Hafen lag noch im Tiefschlag als wir mit Positionsbeleuchtung an den festliegenden Fähren vorbeifuhren. Ein hellerleuchteter Schlepper lag draussen auf Reede. Der gleissende Feuerball der Sonne schob sich um 4.15 Uhr in wenigen Minuten über die Kimm und stieg und stieg. Der Wind zog an und bescherte uns, kaum aus der Abdeckung der Insel Muhu gesegelt, Windspitzen mit 28 Knoten. Es war an der Zeit zu reffen.

Unter der Wolke

Unter der Wolke

Bereits gute drei Stunden später liefen wir vorbei an einer schweizer Ketch, die vor Heltermaa vor Anker lag. Ein ungewöhnlicher Anblick in der Region, deren steinige Küsten nur wenig Gelegenheit zum Ankern bietet. Aber der Hafen Heltermaa nimmt Schiffe dieser Grösse nicht auf und so war es für den Segler ein notwendiges Übel. Wir jedenfalls waren froh, in guter Abdeckung am zwar sehr kurzen Steg zu liegen. Kaum waren die Leinen fest, ging schon die deutsche Gastflagge im Hafen hoch. Mit einem finnischen, einem litauischen und einem estischen Schiff war der Hafen kaum belegt. Heltermaa liegt abseits der typischen Route nach Tallinn, der die meisten Besucher folgen. Ausser Natur pur und der Fährstation gibt es keine weitere Infrastruktur in der näheren Umgebung. Nun heisst es erstmal ausgiebige Frühstücken. Wir gönnen uns ein Frühstücksei, Marmelade, Käse und natürlich das leckere Muhu-Brot während draussen mittlerweile die Schauerböen nieder gehen und der Wind im Rigg pfeifft.