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Gestern: Im August 2008 wurden auf Saaremaa die Überreste eines Segelbootes aus der ersten Hälfte des 7. Jhs gefunden. Damit der älteste Fund im baltische Raum. Ein Wrack aus dem Mittelalter  eines Schute-ähnlichen Schiffstyps mit 50 Tonnen Ladefähigkeit, belegt, dass in der Bucht von Riga seegängiger Handel schon früh betrieben wurde. Der deutsche livonische Ritterorden besetzte die Insel,

zu deutsch Ösel genannt und befestigte  Arensburg, das heutige Kuressaare mit einer Festungsanlage.

Burganlage in Kuressaare

Burganlage in Kuressaare

Berühmte Entdecker starteten von ihrer Heimat Saaremaa. Admiral Fabian Gottlieb von Bellingshausen (1776-1852) entdeckte die Antarctic und der Marine Leutnant Karl Pontus Nolcken (1800-1846) umsegelte die Welt gleich zweimal. Deutsche Händler und Industrielle, die in Kuressaare lebten, gründeten 1891 den Arensburg Yacht Club. Vor dem ersten Weltkrieg nannte der Club 15 Yachten sein eigen. Im Jahr 1917 entschied der deutsche Generalstab Saaremaa zu besetzen, um ihre nördliche Front in Lettland zu sichern. Unter dem Namen Albion wurde die Operation vom lettischen Hafen Liepaja gestartet. In der Tagalaht Bucht wurde die russische Armee lokalisiert. Am 12 Oktober befanden sich in der Tagalaht Bucht 181 verschiedene Schiffe, 127 Motorboote, 24600 Soldaten, 5000 Pferde, 1400 Wagen, 150 Gewehre, 54 Kanonen, 100 Zelte und Verpflegung für drei Tage. Die stärksten Kriegsschiffe waren zehn „König und Kaiser“ Schiffe sowie acht Kreuzer. Saaremaa war in fünf Tagen eingenommen.

Heute: Das Zentrum Europas liegt in Monnuste auf der Insel Saaremaa auf der Position 58 Grad 18`14“ N, 22 Grad 16`44“ E. Das Rückrat der Inselwirtschaft bildet neben dem Tourismus (vor allem Kur- und Erholungsangebote) die Werftindustrie. Es gibt ein dutzend Bootswerften, die von bis zu 50 Fuss Aluminium Arbeitsschiffen über Kleinfähren und Aluminium Angelbooten auch Luxusyachten wie die Saareserie aus Kunststoff bauen. Einzelanfertigungen aus Holz zeigen heute noch das handwerkliche Können  und die lange Seefahrertradition der Inselbewohner.