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Die Überfahrt von Rostock nach Rügen wurde eine Maschinenfahrt. Grosse Strecken mussten wir die Küste entlang motoren. Die See war spiegelglatt. Vor Hiddensee bogen wir ein in das Fahrwasser und gelangten nach Barhöft. Der Hafenmeister wies uns einen Platz zu und kassierte einen wie wir glaubten gewürfelten Betrag, der ohne Quittung in seiner Tasche verschwand. Wenigstens war das Duschen hier unbegrenzt, so dass für mich das Haarewaschen hier ideal war und für den nächsten Morgen als Programmpunkt anstand.

Axel macht eine grosse Joggingrunde entlang der Boddengewässer. Die Gegend ist eines der belebtesten Zugvogelgebiete Europas auf der Route von Sibirien zum Süden rasteten pro Saison bis zu  40000 Vögel hier. Eine Besonderheit sind die Kraniche, die hier beobachtet werden können. Der kleine Hafen lag in der Natur und nur wenige Häuser gruppierten sich um das Hafenbecken. Einge Fischerboote und Segler teilten sich das Becken mit einem Lotsenboot sowie einen modernen Versorgungsschiff für Windparks. Nach meinem Frühsport wobei ich entsetzt endeckte, dass es im Gras nur so vor Zecken wimmelte, ging es zum Duschen. Hier wurde ich unfreiwillig Zeuge des Anglerlateins der örtlichen Fischer.  Sie sassen wohl aussen vor dem Duschhaus direkt unterhalb des Fensters und tauschten sich über ihre Fangerlebnisse aus, dass einer von ihnen berichtete: „Da schnappte mir eine Möwe meinen grade gefangenen Fisch weg. Ich sagte, lass ihn los meine Liebe, sonst hau ich Dir den Kopp ab.“

Gerne hätten wir Hiddensee angelaufen, aber mussten nach weiterer Beschäftigung mit den Hafenplänen leider feststellen, dass unser Ziel zu wenig Tiefgang hatte. Mal wieder nur unter Maschine bei spiegelglattem Wasser und schwülem Sommerwetter wurde schnell umgeplant und Richtung Stralsund gelaufen. Nun mussten wir doch mit Vollgas noch voran machen, um die nächste Öffnung der Ziegelgrabenbrücke nicht zu verpassen. Vorbei an der Kulisse von Stralsund ging es durch die Brücke und in Ermangelung von Wind wollten wir nur noch bis zum nächsten Hafen. Eine im Jaich Marina in Gustow. Dies ist eine Marinakette, die sehr neue gute Anlagen betreibt und im oder am Hafen schwimmende Ferienhäuser vermietet. Ein sehr gutes Konzept. Zielgruppen sind Angler, Familien, Firmenevents.

Wir wanderten am Abend noch zum Dorf und stellten fest ausser Bäcker und Kirche sowie einigen typischen DDR mässig noch nicht renovierten Bauten war hier nicht viel los.

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Barhöft

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